Für mehr Mobilität und Lebensfreude.
Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht die Steigerung der Lebensqualität blinder und sehbehinderter Menschen. Ein zuverlässiger Blindenführhund bedeutet für sie mehr Mobilität und ein selbstbestimmteres Leben. Er führt seinen Menschen an Orte, die mit dem Langstock nur schwer zu erreichen sind.
Die gesteigerte Mobilität des blinden oder sehbehinderten Menschen ist jedoch nicht der einzige Aspekt dieser einzigartigen Symbiose: Ein Blindenführhund ist mehr als ein «Hilfsmittel», er ist ein Kamerad, ein Freund, ein Lebensgefährte. Er ist ein Brückenbauer, der unsichtbare aber stabile Verbindungen schafft zwischen blinden und sehbehinderten Menschen und ihrer Umwelt. Beide, Mensch und Hund, sind zu bewundern: ihnen gebührt unser ganzer Respekt und unsere größte Hochachtung!
Die Arbeit eines Blindenführhundes ist anspruchsvoll und fordert eine hohe Konzentration, auch seitens der Halter. Sie übernehmen in diesem Team die führende Rolle; durch einen liebevollen, konsequenten und gerechten Umgang wird der Hund bestärkt und gewinnt Sicherheit. Darin werden die blinden und sehbehinderten Menschen in einem mehrwöchigen Lehrgang mit ihrem Führhund geschult, zusammen sind sie ein starkes Team und eine unzertrennliche Einheit.
Wer bekommt einen Blindenführhund?
Es müssen bestimme Vorausetzungen gegeben sein um einen Blindenführhund zu bekommen.
Die Sehkraft des blinden oder sehbehinderten Menschen sollte unter fünf Prozent liegen. Außerdem muss er über eine gute Orientierung verfügen und ein Mobilitätstraining absolviert haben.
Der Halter oder die Halterin hat den Hund artgerecht zu halten und zu verpflegen, wozu auch genügend Auslauf gehört. Sie sollten also körperlich fit sein und mit dem Hund bei Wind und Wetter Gassi gehen.
Der Wohnraum sollte dem Hund einen Rückzugsort bieten und maximal im 1. Stock liegen, oder ein Fahrstuhl vorhanden sein. Vermieter und gegebenenfalls auch Arbeitgeber/in müssen sollten das Halten von Haustieren gestatten. Auch am Arbeitsplatz benötigt der Hund einen Platz zum Ausruhen.
Hier finden Sie einen Artikel über das Zusammenleben mit einem Blindenführhund.
Wer übernimmt die Kosten?
Der Blindenführhund ist ein Hilfsmittel im Sinne des § 33 SGB V. Somit werden die Kosten von ca. 20.000 – 30.000 Euro von den Krankenkassen übernommen.
Bei einer privaten Krankenversicherung muss der Punkt Hilfsmittel so gewählt werden, dass die Kosten übernommen werden.
Die Krankenkasse bezahlt das sogenannte Futtergeld, womit die laufenden Unterhaltskosten für die Haltung des Hundes gedeckt werden.
Wir stehen unseren blinden oder sehbehinderten Menschen jederzeit helfend zur Seite, sei es bei Problemen bei der Führarbeit, einem Wohnungs- oder Arbeitsplatzwechsel, bei Erkrankung, wenn der Hund selbst eine aufwendige Pflege benötigt oder ein alter Führhund seinen Dienst beenden muss.

Quendy ist für mich der beste Begleiter den es gibt. Ich muss sie nicht bitten ob sie gerade jetzt Zeit und Lust hat mit mir irgendwo hin zu gehen. Jeden sehenden Begleiter muss ich fragen: Hast Du Morgen um 14.00 Uhr Zeit? Oft kommt die Antwort: „Nein tut mir leid“. Mit Quendy muss ich das gar nicht mehr. Ich kann einfach selbst bestimmen wann ich wo hingehen will. Oder ich möchte ganz spontan in der Natur spazieren gehen. Was meinen Sie, wie Quendy sich freut wenn ich meine Schuhe anziehe und ihr Halsband nehme. Sie drängt ihren Kopf förmlich durch und signalisiert mir: „Komm Frauchen, wir toben jetzt los“ und das tun wir dann im wahrsten Sinne des Wortes.
Dies ist ein kaum zu beschreibendes Gefühl von Freiheit.
Ohne Sehvermögen den Alltag bewältigen zu müssen, erzeugt viele Ängste und bedeutet erst einmal Rückzug aus dem Gewohnten. Die Übergabe und Ausbildung mit meinem Labrador Golden Retriever Mischling „Brenda“ war eine große Herausforderung! Nach bestandener Führhundprüfung waren wir sehr schnell aufeinander eingespielt und Brenda bringt mir neue Lebensfreude!

Mein Name ist Twix, ich bin ein fast zweieinhalb Jahre alter Labrador-Rüde und durchlebte – wie alle anderen Führhunde der Stiftung auch – die Welpenschule, die Patenfamilie, kam anschließend zum Trainer nach Hause, um mich auf den Ernst meines Lebens vorbereitet zu werden.