Ein Rückblick auf 25 Jahre Stiftungsarbeit

Bereits 1959 eröffnete die Blindenführhundschule des DDR Blinden- und Sehschwachenverbandes in Berlin-Karlshorst. 1986 begann in Hirschgarten der Bau eines Mobilitätszentrums für blinde und sehbehinderte Menschen: eine kombinierte Einrichtung mit Orientierungs- und Mobilitätstraining zum Erlernen von lebenspraktischen Fertigkeiten, sowie einer Blindenführhundschule. Eine solche Einrichtung war einzigartig in Europa. Das Haus verfügte über etwa 30 Zimmer, Aufenthalts- und Tagungsräume, eine Turnhalle sowie einen Duft- und Tastgarten.

Unser Gründer Mario Fiedler ist dort seit 1986 Führhundtrainer gewesen. Im Jahre 1992 besuchte er die Stiftung Schweizerische Schule für Blindenführhunde und war von deren Arbeit begeistert. Die Schweizer Stiftung engagiert sich seit 1972 für blinde und sehbehinderte Menschen. Herr Fiedler beschloss eine solche Institution für Deutschland aufzubauen. 1995 war es soweit – die Stiftung Deutsche Schule für Blindenführhunde wurde gegründet. Nach der Schließung des Mobilitätszentrums im Jahre 2002 wurden vier Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, sowie der gesamte Hundebestand von der Stiftung übernommen.

Für Zucht und Aufzucht der Welpen, sowie Betreuung der Patenfamilien und der blinden oder sehbehinderten Menschen reichte der Platz bald nicht mehr aus, sodass 2007 am Rande von Berlin in Müggelheim ein Grundstück erstanden wurde.

Mit viel Liebe zum Detail entstanden Pläne zum Bau eines modernen Ausbildungs-und Schulungszentrums, sowie artgerechte Räumlichkeiten für Zucht und Aufzucht unserer Welpen. 2008 erfolgte endlich der erste Spatenstich. Die neu entstandenen Innenräume und Welpengärten bieten unseren Welpen optimale Vorausetzungen für ihre spätere Ausbildung zum Blindenführhund.


In unseren Seminarräumen können unsere Trainer und Trainerinnen die Patenfamilien empfangen, kennenlernen und betreuen. An Informationstagen übernachten hier Menschen ohne oder mit wenig Augenlicht in Gästezimmern mit dem für sie ausgesuchten Blindenführhund. Mit Hilfe unserer Trainer finden sie heraus, ob „die Chemie stimmt“. Dabei ist uns immer besonders wichtig, dass sowohl 2- als auch 4- Beiner über die gegenseitige Sympathie entscheiden.

Die gesteigerte Mobilität des blinden oder sehbehinderten Menschen ist bei weitem nicht der einzige Vorteil: Ein Blindenführhund ist mehr als ein «Hilfsmittel», er ist ein Kamerad, ein Freund, ein Lebensgefährte. Er ist ein Brückenbauer, der unsichtbare aber stabile Verbindungen schafft zwischen blinden und sehbehinderten Menschen und ihrer Umwelt. Beide, Mensch und Hund, sind zu bewundern: ihnen gebührt unser ganzer Respekt und unsere größte Hochachtung!

Angefangen von den Patenfamilien, die unsere Hunde betreuen, bis hin zu den Spendern und Spenderinnen, möchten wir uns bei allen, die uns über die Jahre begleitet haben, recht herzlich bedanken.

Jeder Einzelne leistet einen wichtigen Beitrag, ohne den unsere Arbeit nicht möglich wäre. Weiter Informationen und Bilder zur Entstehung der Stiftung finden Sie auch hier auf unserer Webseite.

In der aktuellen Ausgabe der Dörferblick Zeitung sind wir mit einem Artikel auf Seite 11 vertreten, auch hier berichten wir über unsere Arbeit. Wir hoffen so engagierte Menschen als Paten/ -innen für unsere Hunde gewinnen zu können.