Heute möchte ich davon berichten, wie sehr mich mein neuer Blindenführhund Elmo, den ich offiziell seit dem 20.06.2014 habe, zufrieden und glücklich macht! Selbstverständlich bin ich allen Mitwirkenden, wie Augenärztin, Krankenkasse, Patenfamilie, der Stiftung Deutsche Schule für Blindenführhunde und vor allem der Trainerin Frau Otti Krüger – sehr dankbar für meinen vierbeinigen Freund, einem gelben Mix aus Labrador und Golden Retriever, der im Februar 2012 geboren wurde.
Zuvor hatte ich zwei Blindenführhündinnen aus verschiedenen Führhundschulen und war auch mit die-sen auf einer Wellenlänge, aber mit dem jetzigen funktioniert es in so vielen Belangen einfach besser. Er hat Spaß am Führen, kommt mit jedem Hund klar, liebt Kinder –besonders meine zwei Enkel, mag Menschen, geht gerne Einkaufen –wie eine Shopping-Queen – und lernt gern neue Wege kennen. Er ist natürlich nicht perfekt, aber wer ist das schon 😉 ? Jeder darf Fehler machen, wir müssen halt gemeinsam eine Lösung finden.
Elmo hat zwei Probleme, der eine ist manchmal sein terminatorisches Verhalten. Er hat seit er bei uns ist, schon viele Einlagen ebenso wie die Sommerschuhe meiner zweijährigen Enkelin zerstört. Wurfbälle werden solange maltretiert, bis Elmo sich in diesen verewigt hat. Wie gut dass man sich in vielen Fällen durch eine Hundehaftpflicht-schützen kann. Ein weiteres Problem für mich ist seine Wasserfreude. Inzwischen kenne ich in meinem Umfeld jeden Tümpel und jede noch so kleine Pfütze. Doch ich liebe diesen verrückten Hund.
Im Prinzip hänge ich mein Leben „an“ sein Führhundgeschirr. Und er macht seine Sache extrem gut. Wir haben zusammen gelernt, uns auf dem Bahnhof zu bewegen bzw. zum Zug zu gelangen und natürlich ein-zusteigen. Wir kommen über große Kreuzungen und finden mit vereinten Kräften die Eingänge zu Behörden und Supermärkten. Ich liebe es schnellen Schrittes von A nach B zu gelangen.
Er gibt mir Sicherheit, Selbstständigkeit und Freude, um so richtig am Leben teilzunehmen. Selbst Krankenhäuser, Schulen und Kirchen sind nicht vor uns sicher.Zusätzlich tut er meiner Gesundheit gut, denn wer geht schon freiwillig kurz vor Mitternacht, bei starkem Regen oder eisigen und verschneiten Wintertagen als Blinder spazieren? Ich bekomme so viele Impulse von ihm und auch mein Umfeld mag diesen freundlichen und liebenswerten Hund. Mir ist bewusst, dass nicht jeder Sehgeschädigte einen Blindenführhund an seiner Seite haben möchte, aber für mich ist es das Beste, was mir passieren konnte. Nochmals ein großes Dankeschön an die Stiftung Deutsche Schule für Blindenführhunde in Berlin.
Petra Drodofsky aus Kiel (Schleswig-Holstein)